Wohnhaus über Bozen
Sanierung
Ende der 1960er-Jahre ließ ein erfolgreicher Bozner Optiker an einem Hang über der Stadt Bozen ein repräsentatives Haus für seine Familie errichten. Zu diesem Zweck wurden eine historische Hofstelle und eine Jugendstil Villa abgebrochen.
An ihre Stelle setzte Architekt Hannes Ostler aus Garmisch ein mächtiges Landhaus, das sich die umliegenden Bauernhäuser zum architektonischen Vorbild nimmt. Die Fassade täuscht eine lange Baugeschichte vor, unterschiedliche Fensterformate sind scheinbar willkürlich in der Putzfläche verteilt. Tief eingeschnittene Laibungen fingieren mächtige Mauern.
Im Inneren setzt sich die Blut und Boden Architektur mit dunklen Holzdecken, Rundbogentüren und massiven Stiegenläufen fort.
2006 wird das Landhaus erstmals tiefgreifend verändert: Mit der Sanierung der 250 m2 großen Wohnung im ersten Obergeschoss, soll auch ein „neuer Geist“ in diese Räume ziehen.
Der Eingriff respektiert den Bestand bis zu einem gewissen Punkt: der Charakter des Hauses soll nicht gebrochen, sondern verbessert werden. Die Raumfolgen werden neu geordnet: Küche und Speisezimmer bilden eine großzügige Wohnküche, der Wohnraum wird durch eine Bibliothek erweitert. Der helle Eichenriemenboden und die warmen Weißtöne an den Wänden verändern die Stimmung der Räume.
Um viele Planungsentscheidungen musste lange gerungen werden, da der Bauherr Zeit brauchte, um sich von seinem Erbe zu lösen. Manche Ideen mussten vorerst vertagt werden: Weiterbauen als Prozess, der auch noch Platz für die Zukunft lässt.
Sanierung eines Wohnhauses über Bozen
Bauzeit: 2006 – 2007