Susanne waiz

Weder die Pascoli-Schule in Bozen noch das Rathaus in Sexten sind architektonisch hervorragende Bauten. Dem Schulgebäude kann nicht viel mehr als eine typologische Harmonie mit dem von Marcello Piacentini im Auftrag der faschistischen Regierung konzipierten Stadtteil zugute gehalten werden. Im Unterschied zu Sexten gibt es in Bozen aber auch keine historischen Argumente für die Erhaltung. Die Architektur der 30er-Jahre ist nicht nur rundum präsent, sie manifestiert sich an anderen Bauten sogar in weitaus überzeugenderer Form. Was bleibt ist letztlich nicht mehr als eine gefühlsmäßige Verbundenheit von breiten Kreisen der italienischen Bevölkerung mit „ihrer Pascoli“.
 

Orte der Erinnerung
Beitrag auf der Baukulturseite der Dolomiten, 2009